atelier für kraft, ruhe & entspannung
Arbeitssucht erkennen
| Symptomfixierung vermeiden |
| Der Süchtige möchte in seinem Verhalten nur ungern abgestempelt werden. Gleichzeitig ist seine Sucht mit der Angst gekoppelt, die Kontrolle zu verlieren. Da es für den Süchtigen aber absolut wichtig ist, alles unter Kontrolle zu haben, will er beweisen, dass es in seinem Verhalten keine problematischen Punkte gibt. Ihm kann nichts entgleisen. |
| Beim Auflisten der Symptome geht es jedoch nicht um Stigmatisierungen. Dadurch ist noch niemandem geholfen worden. Wenn einmal ein Symptom nicht vorhanden ist, wenn einmal eine Eigenschaft nicht oder noch nicht dominant ist, reicht das schon als Beweis, dass man eben nicht süchtig ist, dass man alles in Griff hat und alles in Ordnung ist? Ich möchte es lieber als Ressource und Chance betrachten. |
| Gefahr der Fixierung auf die Symptome ist ansonsten zu gross. Solche Fixierung bündelt die Energien, die für die Genesung notwendig sind, auf die Probleme und verlangsamt oder verhindert sie dadurch. |
| Fragestellung einer überarbeiteten Freundin: "Es heisst, Arbeitssüchtige arbeiten immer, am Wochenende, im Urlaub, falls sie überhaupt Urlaub nehmen. Gerade jetzt mache ich ein freies Wochenende. Und im Urlaub denke und rede ich nach wenigen Tagen nicht mehr über die Arbeit. Ich kann mich so richtig gehen lassen, mich entspannen und geniessen. Glaubst du, dass ich trotzdem arbeitssüchtig bin? Ein Stempel "Arbeitssucht", was bringt das? Wenn ich arbeitssüchtig bin, darf ich dann überhaupt Urlaub machen? Darf ich die Chance nützen, wenn ich es auch selten schaffe, kurz auszusteigen, clean oder trocken zu sein? Und wenn ich das einmal geschafft habe: Bedeutet dies, dass ich nächstes Mal nicht wieder in die Falle tappe?" |